Eine Krebserkrankung trifft den Menschen direkt und ganz! Der Körper, die Seele und das soziale Umfeld sind aus dem Lot,
beunruhigt und bedroht. Neben der qualifizierten medizinischen Diagnostik und Behandlung ist eine einfühlsame und auf die persönlichen Belange der Betroffenen abgestimmte psychosoziale
onkologische Versorgung unabdingbar.
Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „Schmetterling“ im Januar 2000 gemeinsam von Professor Dr. med. Manfred
Kaufmann und der Projektleiterin, Constanze Klee, ins Leben gerufen und stellt für Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen eine psycho-onkologische Beratungsstelle. Das bis heute ausschließlich
über Spenden finanzierte Projekt ist an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität angesiedelt.
„Schmetterling“ bietet ein Forum, um Probleme und Befürchtungen im „geschützten Rahmen“ offen anzusprechen,
individuelle Bewältigungsstrategien zu erlernen, um somit neue, den individuellen Bedürfnissen angepasste, Lebensperspektiven – mit der Diagnose – zu entwickeln. Psycho-onkologisch geschultes
Fachpersonal berät und begleitet die Betroffenen und deren Angehörige in Einzel- und Gruppengesprächen, gibt weitere Informationen zur Erkrankung, informiert über zusätzliche Hilfs- und
Unterstützungsangebote sowie zum Umgang mit jüngeren Kindern betroffener Mütter.
Das Projekt zielt mit seiner Arbeit darauf, bei der Hilfestellung zur Verarbeitung der Krankheit die gesamte Lebenssituation
der betroffenen Frauen einzubeziehen.
„Mit der Diagnose Krebs zum Leben hin!“ lautet unser Leitsatz, der die Suche nach ganz persönlichen Antworten
auf die von unseren Patientinnen am häufigsten gestellten Fragen begleitet:
Wie geht mein Leben jetzt weiter?
Was kann ich aktiv tun, um mit meiner Situation besser umzugehen?
Wie kann ich mein neues Leben jetzt und später gestalten?
Wie lerne ich mit mir besonders sorgsam umzugehen?
Wie trete ich meiner Umwelt gegenüber?
Sinn und Notwendigkeit liegen für den Heilungsprozess auf der Hand. Seit 2001 durch das Referat für Frauengesundheit am
Hessischen Sozialministerium begleitet, ist das Projekt „Schmetterling“ i.S. einer frauengerechten Gesundheitspolitik als `Modellprojekt für Hessen` anerkannt.
Im Rahmen gesundheitspolitischer Bestrebungen, die psycho-soziale Betreuung von Krebspatientinnen und deren Angehörige
als integralen festen Bestandteil in den Gesundheitskatalog mit aufzunehmen, ist „Schmetterling“ ebenfalls maßgeblich mit beteiligt.
Frankfurt am Main im September 2005
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